Zwei Tage Dauerregen, zwei Tage Bangen um den Verlauf der Veranstaltung. Dann aber hatte der Wettergott am Montag, zum Start der Michael-Rummenigge-Fußballschule am Neuhofer Klingenberg, ein Einsehen und schickte trockene Witterung; sogar ein paar Sonnenstrahlen zum späten Nachmittag – pünktlich zum 1. Training der 144 Mädchen und Jungen.
Höher hätte das Stimmungsbarometer am heutigen Montag nicht steigen können. Wo man auch hinschaute, überall erwartungsfrohe Gesichter und leuchtende Augen. Freilich auch ein wenig Anspannung bei den Kindern und Jugendlichen sowie dem bereits am Sonntag angereisten zehnköpfigen Trainerteam der Jubiläums-Fußballschule und den Verantwortlichen der „Kirschen“. Mit dabei auch diverse Helfer, zahlreiche Eltern des Fußballnachwuchses und weitere Zaungäste, die heute Nachmittag zum Ende der Sommerferien schon einmal einen ersten Eindruck von den Lehrinhalten der Trainingseinheiten und der Atmosphäre am Klingenberg gewinnen konnten.
„So viele Menschen habe ich auf dieser Anlage ja noch nie gesehen“, lautete der Kommentar einer Mutter beim Blick auf das lebhafte Gewusel - sowohl bei der Ausgabe der Sportausrüstung an den Fußballnachwuchs als auch kurze Zeit später auf dem Kunstrasenplatz, wo die Mädchen und Jungen schon einmal zum Warmmachen – und zum Abbau der eigenen Nervosität – gegen das runde Leder traten und ein paar Schüsse auf die Tore abgaben.
Aufs Herzlichste begrüßte Jugendabteilungsleiter und Jugendtrainer „Grütze“ alle Anwesenden und verwies darauf, dass „die Fußballschule eigentlich schon im Jahr zuvor, passend zum 90-jährigen Bestehen des Vereins, geplant war“, allerdings pandemiebedingt habe verschoben werden müssen. Die stabile Witterung, so „Grütze“, sei im Übrigen "dem guten Draht des Vereins zum Kloster Marienrode und der Kirche zu verdanken". Schmunzeln bei den Zuhörern.
Dann war es an Michael Rummenigge, der die nach ihm benannte Fußballschule vor 25 Jahren gegründet hatte („Wir sind das Bayern München der Fußballschulen in Deutschland“), einige Worte an die schon heiß laufenden Teilnehmer zu richten. Der 57-jährige, zweifache Nationalspieler, sprach von einem „super Gelände, einem super Klubhaus, einer Top-Organisation, netten Leuten und einer echten Herausforderung angesichts von 144 Teilnehmern“. Rummenigge: „Das hier in Neuhof ist das größte Camp in diesem Jahr.“ Im Übrigen sei es „echt der Hammer! Wahnsinn, was ein doch relativ kleiner Verein hier an Infrastruktur aufgebaut hat!“
Worte der Wertschätzung und des Respekts richtete der Fußballstar auch an die Adresse der Vereinsvorsitzenden Ursula Nelle, respektive ihren 2016 verstorbenen Vater Engelbert Nelle. „Ich habe ihren Vater noch kennengelernt. Ein großer Funktionär des Deutschen Fußballs. Ein Mann mit Herz, Ehre, Verstand und Leidenschaft.“ Worte, die Ursula Nelle vermutlich sehr nahe gegangen sein dürften.
Rummenigge betonte, dass es ihm und seinem Team insbesondere auch um die Förderung des Amateurfußballs („Wir haben rund 27000 Amateurvereine in Deutschland“) und die Ausbildung des Nachwuchses gehe. Das Motto seiner Fußballschule deklarierte er wie folgt: „Wir holen den Straßenfußball wieder auf die grüne Wiese zurück!“ Kunstrasenplätze - wie die in Neuhof - eingeschlossen.
Und dann konnte die Fußballschule nach vielen herzlichen und anerkennenden Worten endlich starten. Auf drei Plätzen am Klingenberg - einem Rasenplatz sowie auf zwei Kunstrasenplätzen – ging es nach der zuvor auch noch erfolgten Vorstellung der zehn Trainerinnen und Trainer (darunter etliche ehemalige bekannte Bundesliga-Profis und Inhaber der Fußballlehrer A- und B-Lizenzen), dem Einteilen in Altersgruppen und einem gemeinsamen Fototermin richtig zur Sache, wobei der „kollektive Spaß“ (Rummenigge) bei allen Einheiten im Vordergrund stand.
Torsten Becker
Am Dienstag, dem Haupttag mit zwei Trainingseinheiten, folgt ein weiterer Artikel zum Gastspiel der Michael-Rummenigge-Fußballschule bei den „Kirschen“ in Neuhof.
Bilder: T. Becker