Jubelnde Kinder und Jugendliche mit Medaille, Pokal und Urkunde, begeisterte Eltern mit gezückten Handy-Kameras, ein zufrieden schauendes Trainerteam, stolze und bisweilen auch erschöpfte „Kirschen“ als Ausrichter – der heutige Finaltag toppte noch einmal die beiden Tage zuvor an Stimmung und Emotionen, wobei dies angesichts der eindrucksvollen Atmosphäre zuvor kaum möglich schien.
Aber auch am dritten Tag der Michael-Rummenigge-Fußballschule am Neuhofer Klingenberg wurde den Mädchen und Jungen nichts geschenkt, ihre Lorbeeren mussten sie sich spielerisch und kämpferisch hart erarbeiten. Am Finaltag wurde auf zwei Plätzen die sogenannte „Mini-EM“ ausgespielt. Eingeteilt nach den jeweiligen Altersgruppen bildeten die Teilnehmer vier nationale Mannschaften (England, Frankreich, Spanien und Deutschland), wobei die Teams auf Kleinfeld gegeneinander kickten und die besten zwei Mannschaften das Finale bestritten. Die jeweiligen Siegerteams durften sich abschließend mit dem großen „Silber-Pott“ ablichten und feiern lassen.
"Geht fair miteinander um!"
Peter Wongrowitz hatte zuvor klare Ansagen zum Verhalten auf dem Spielfeld gemacht: „Geht fair miteinander um. Auch wenn jeder verständlicherweise gewinnen will, verletzt einander nicht noch am letzten Tag der Sommerferien!“ Seine Erfahrungen während der vier Trainingseinheiten über die drei Tage: „Die Kinder ziehen allesamt gut mit und hören auch auf das, was wir Trainer ihnen sagen. Spricht für eine gute Erziehung.“ Wongrowitz stellte aber auch klar, dass „wir bei unserer Fußballschule keine Talentsichtung machen“. Der „Spaß“ stehe eindeutig im Vordergrund.
Zum Abschluss der Veranstaltung, die bei nicht wenigen mit ein bisschen Wehmut begleitet war, sprach „Fuzzy“ Bürger als stellvertretender Vereinsvorsitzender von „sensationellen Tagen am Klingenberg“. Eine Fußball-Nachwuchsveranstaltung in dieser Größenordnung habe es in Hildesheim noch nicht gegeben. Der Aufwand und die monatelangen Vorbereitungen hätten sich auf alle Fälle gelohnt. „Alle hatten ihren Spaß!“
Wird es noch einen weiteren Kunstrasenplatz geben?
Ganz der Visionär und auch Macher verriet „Fuzzy“, dass es auch schon Überlegungen einer Wiederholung der Veranstaltung im nächsten Jahr gebe. „Ob wir Kirschen dann bei der Gelegenheit auch noch einen weiteren neuen Platz präsentieren können, steht aber noch nicht fest. Wir denken darüber nach“, witzelte das für flotte und markige Sprüche bekannte Vorstandsmitglied.
Michael Rummenigge dankte abschließend noch einmal allen, die zum Erfolg der Veranstaltung („Die größte in diesem Jahr für unsere Fußballschule“) beigetragen haben. „Es hat uns und euch allen viel Spaß gemacht. Es war super hier in Neuhof. Mehr geht einfach nicht!“ Und: „Hier sind zur Siegerehrung ja mehr Zuschauer als bei Hannover 96“. Diese Spitze mochte sich der sympathische Dortmunder und einstige Bayern-Profi denn doch nicht verkneifen.
Kommentar
„Mehr geht einfach nicht!“ Diese Aussage von Michael Rummenigge dürfen die „Kirschen“ getrost - ohne Überheblichkeit – für bare Münze nehmen. Was sich hier am Klingenberg an den drei Tagen Fußballschule an Emotionen, Lebensfreude und Zusammenhalt entwickelt hat, kann die „Kirschen-Familie“ wahrlich mit Stolz und großer Genugtuung erfüllen. Den Nachwuchskickern wurde auf der "sensationellen Vereinsanlage" (Rummenigge) mit den professionellen Trainern und deren Gesamtkonzept eine große Bühne bereitet, auf der die Mädchen und Jungen allesamt ihre beste Performance ablieferten. Bei allem Ehrgeiz und Siegeswillen stand aber stets der kollektive Spaß im Vordergrund. So kann ich der „Kirschen-Familie“ nur zurufen: „Weiter so auf diesem Weg der nachhaltigen Nachwuchsförderung!"
Torsten Becker