(tb). Nicht wenige „Kirschen“ machen sich seit einigen Monaten einen Kopf, weil sie nicht genau wissen, was es mit den gelben Kunststoff-Flügeln, allesamt befestigt an einem Stahlrohr, an der östlichen Seite des A-Platzes hinter den Werbebanden auf sich hat. Es gibt die skurrilsten Deutungsversuche und Erklärungen: Die einen halten sie für Mini-Windräder, andere glauben an Wind-Messgeräte und wiederum andere werten sie als Deko-Artikel bzw. ausgefallene Schöpfungen eines Objektkünstlers.
Für Aufklärung sorgt Vereinsmitglied und „Mann für alle Fälle“, Peter Jablonski: „Es handelt sich hier um drei sogenannte Maulwurf-Windmühlen oder auch Maulwurf-Schreck genannt. Das sind Windspiele gegen Maulwürfe oder Wühlmäuse, die in unregelmäßigen Abständen Geräusche und Erschütterungen an das Erdreich abgeben und so die ungeliebten Tierchen vertreiben sollen.“
Dabei sei es allerdings entscheidend, so Jablonski, dass der Befestigungsstab nicht fest in der Erde verankert ist, sondern bei entsprechendem Wind hin- und herwackeln und somit für die bei den Wühlern ungeliebten Erschütterungen im Erdreich sorgen könne. Wichtig sei auch eine entsprechende Größe der Kunststoff-Flügel: Denn je größer dieselben, desto mehr Angriffsfläche und umso stärker dann auch die Vibrationen auf die Drehachse und das Standrohr, die in das Erdreich abgegeben werden. Jablonski hatte zur Befestigung der drei Maulwurf-Windmühlen im April dieses Jahres jeweils ein Stahlrohr samt Klöppel (sorgt für die unangenehmen Geräusche) etwa 50 Zentimeter in den Boden getrieben.
Hintergrund der Maßnahme: Der Verein hatte, wie Betreuer Uwe „Tati“ Kloth zu berichten weiß, „so lange ich denken kann, auf dem A-Platz mit Maulwürfen zu kämpfen und im Grunde schon alles versucht, sie loszuwerden, allerdings bisher ohne Erfolg“. Meistens seien sie in dem Bereich zum angrenzenden Feld aktiv gewesen.
Hat sich die Investition von knapp 300 Euro denn nun für den Verein auch gelohnt? Jablonski: „Ja, hat absolut funktioniert!“ Schon nach vier Wochen hätten sich erste Erfolge gezeigt. „Ich habe mittig mit der Aufstellung der Maulwurf-Windmühlen begonnen und die Tierchen dann immer weiter nach außen getrieben. Ich kann behaupten: Wir haben keinen Maulwurf mehr auf unserem Rasenplatz.“
Übrigens: Der in der Vergangenheit präsente Maulwurf wurde vom Graffiti-Künstler Ole Görgens aus Sibbesse auf Wunsch der Neuhofer auch in das neue Sprüh-Kunstwerk unterhalb des Parkplatzes integriert. Quasi als stetige Erinnerung an das Unwesen, das die Maulwürfe lange Zeit auf dem Rasenplatz trieben.
Die „Kirschen“-Kicker, die auf dem A-Platz dem Ball und Punkten hinterherjagen, dürften sich über den „Maulwurf-Schreck“ mit Sicherheit freuen. Andererseits konnte ein Maulwurfshügel in der Vergangenheit oftmals auch einen eigenen Fehler bei der Ballannahme oder beim Pass-Spiel kaschieren. Heute allerdings können die Kicker ihren Lapsus nicht mehr auf einen Platzfehler schieben. Den Maulwurf-Windmühlen sei Dank.
Übrigens: Wer Fragen zum Maulwurf-Schreck hat und einen Experten hinsichtlich der Installation und Funktionsweise befragen möchte, kann sich gene an Peter Jablonski wenden.
Titelfoto: Vereinsmitglied Peter Jablonski bei der Funktionsprüfung einer der drei Maulwurf-Windmühlen hinter der Werbebande des Rasenplatzes.
Bildergalerie: Foto Torsten Becker