Neuhof. Der menschenverachtende Angriffskrieg durch den russischen Diktator Putin in der Ukraine und das damit verbundene unendliche menschliche Leid lässt in diesen Tagen niemanden kalt. Allerorten gibt es Statements gegen den Krieg und Solidaritätsbekundungen für das tapfere ukrainische Volk.
Auch unter den Vereinsmitgliedern des SV Blau-Weiß Neuhof hat der fürchterliche Krieg für große Emotionen gesorgt. Jugendtrainer Volker Möbius, seit 2013 bei den „“Kirschen“, wollte es nicht bei persönlicher Betroffenheit belassen, sondern ein „gemeinsames Statement abgeben“, eine „Message gegen den Krieg in die Welt senden“, wie er es ausdrückt.
Auf dem Weg zum Krankenhaus, wo er am Donnerstag seine Ehefrau Vicy nach der Geburt ihres gemeinsamen dritten Kindes abholte (übrigens ein gesunder Moritz Benedikt), sei ihm die Idee mit der „Friedensbotschaft“ auf dem Neuhofer Kunstrasenplatz gekommen, so der 43-Jährige, der auch ansonsten am Klingenberg als „kreativer Kopf“ gilt.
Drohne mit Kamera über den Köpfen der Fußballjugend
So nahm Möppel, wie er gemeinhin am Klingenberg gerufen wird, seine Hightech-Drohne mit integrierter Kamera am Freitag zum Nachmittagstraining bei der U15 und der U17 III mit. Die Jugendlichen hätten laut Möppel „keine Ahnung von der Aktion gehabt“. Möppel: „Sie waren schon überrascht, aber freudig überrascht.“
Nach den eigenen Vorarbeiten rund um den Anstoßpunkt (Bälle und Hütchen platzieren, gemäß der Protestnote ausrichten und schon einmal die Drohne für erste Testaufnahmen aufsteigen lassen) ließ Möppel seine Jungs im Kreis ebendort antreten. Knapp 30 Blau-Weiße schauten für einige Minuten nach oben in die Drohnen-Kamera, die das Antikriegs-Statement „Stop the War“ für immer festhielt, bevor es anschließend in die Trainingseinheiten ging.
Kurz zuvor hatte Jugendabteilungsleiter Jens Grudzielanek dem umtriebigen Jugendtrainer noch ein Präsent (Windeln, Schnullerkette etc,) seitens des Vereins überreicht. „Du kümmerst dich nicht nur um den Vereinsnachwuchs, sondern hast auch erfolgreich für den eigenen Nachwuchs gesorgt“, so Grütze schmunzelnd in die Runde.
Eine Vorlage auch für andere Vereine
Möppel: „Ich würde mir wünschen, dass unsere Aktion eine Vorlage auch für andere Vereine der Region ist, sich öffentlich gegen den Krieg und die Solidarität mit der Ukraine zu positionieren.“ Die Botschaft, so der Maschinenbauingenieur für Pneumatikanlagen, sei offensichtlich angekommen und positiv aufgenommen worden, wie er aus zahlreichen Nachrichten in den sozialen Medien erfahren habe.
Torsten Becker
Bildergalerie:
Grütze überreicht Möppel ein Vereinsgeschenk zur Geburt seines Sohnes
Möppel mit Highttech-Drohne