„Ich will Fußball-Profi werden!“
Adrian Zollner (15) schafft es aufs Fußball-Internat von Werder
Neuhof / Bremen. Wer träumt als Jugendlicher, der sich mit Haut und Haaren dem Fußballsport verschrieben hat, nicht davon, einmal als Profi bei einem renommierten Club aufzulaufen. Nur wenige haben die Chance beziehungsweise das Talent, ihren Traum auch Wirklichkeit werden zu lassen.
Anders verhält es sich bei Adrian Zollner, der (noch) in Diekholzen bei seinen Eltern Thomas und Yvonne wohnt. Am 1. Juli unterschrieb der 15-Jährige, der dreieinhalb Jahre (2014 – 2016 sowie 2019 – 2020) für die „Kirschen“ am Klingenberg kickte, einen Spielervertrag beim SV Werder Bremen.
Konkret heißt das: Adrian wird in den nächsten Jahren das Fußball-Internat des Traditionsclubs besuchen, das direkt im Weserstadion untergebracht ist: Zimmer, Verpflegung, Schule und jede Menge Training unter professioneller Aufsicht – mit der einzigartigen Perspektive, bei entsprechenden Leistungen einmal zum Profikader von Werder Bremen zu gehören. Ende Juli wird der Umzug in die Hansestadt erfolgen.
Die Familie ist mega-stolz auf ihren Sohn
„Ich wollte immer schon aufs Fußball-Internat“, gibt der schlaksige und sympathische Nachwuchsfußballer unumwunden zu. An Selbstbewusstsein mangelt es Adrian, der auch noch eine ältere Schwester hat, nicht: „Ich will mein Ziel, Fußballprofi zu werden, unbedingt erreichen - und ich werde es schaffen.“ Der 15-Jährige ist „total froh, dass ich bei meinem Herzensverein spielen darf“.
Es liegt auf der Hand, dass Adrians Eltern anerkennende Worte für ihren Filius finden. Vater Thomas: „Wir alle sind sehr stolz, dass Adrian diesen Schritt geschafft hat.“ Der 40-Jährige, selbst Jugendtrainer bei den „Kirschen“ und nahezu jeden Tag in der Woche am Klingenberg im Einsatz, verweist auf die begrenzte Anzahl an Plätzen in der Nachwuchs-Akademie. „Im Internat aufgenommen zu werden, das ist schon eine Auszeichnung.“ Dass die komplette Familie Zollner ohnehin „Werder-Fan“ ist und „Grün-Weiß“ denkt, liegt auf der Hand. Allerdings auch schon vor Adrians ambitioniertem Durchstarten.
Mit eiserner Disziplin erste Schritte in eine verheißungsvolle Sportlerkarriere
Thomas Zollner bescheinigt seinem Sohn nicht ohne väterlichen Stolz eine „eiserne Disziplin“. In den vergangenen zwei Jahren, in denen Adrian bereits Perspektiv-Spieler bei Werder war, habe er stets mit großem Ernst auf eine mögliche Profi-Karriere hingearbeitet. „Adrian hat als Jugendlicher auf so manche Party mit Freunden verzichtet oder aber die Feier schon frühzeitig verlassen“, weiß Thomas Zollner zu berichten. Auch nicht selbstverständlich in einem Alter, wo auch schon mal das weibliche Geschlecht lockt. Selbst auf der Autofahrt - immerhin ging es in den vergangenen zwei Jahren fünfmal in der Woche mit Vater Thomas Richtung Bremen, wobei sogar Opa Peter des Öfteren den Shuttle-Service übernahm - habe sein Sohn „immer eifrig Vokabeln für die Schule gepaukt und andere Hausaufgaben erledigt“.
Druck auf seinen Sohn, so der 40-Jährige, werde er auf keinen Fall aufbauen. „Entweder er packt es in Bremen oder nicht.“ Allein die Chance bedeutet in seinen Augen schon einen „Lottogewinn“. Mit der fußballerischen Ausbildung an der Weser könnte Adrian, davon ist Vater Thomas überzeugt, später ohnehin „sehr hoch spielen“ - wenn er es denn nicht in den Profikader schaffen sollte.
Vor Werder Bremen auch schon für die 96er aufgelaufen
Begonnen hat die fußballerische Laufbahn des talentierten Sportlers übrigens im Jahr 2011 beim SV Bavenstedt (bis 2012). Danach folgten Stationen bei der Spielgemeinschaft AEB Hildesheim (2012 – 2014), Blau-Weiß Neuhof (2014 - 2016), Hannover 96 (2016 – 2019), für ein Jahr dann die Rückkehr zu den „Kirschen“ (2019 – 2020), bevor Adrian im Nachwuchsleistungszentrum von Werder Bremen gefördert wurde.
Adrian legt Wert auf die Feststellung, dass „meine fußballerische Heimat immer bei den Kirschen sein wird“. Auch während seiner Stationen bei 96 und Werder ist Adrian ganz oft nach den Worten von Vater Thomas „Trainingsgast“ am Klingenberg gewesen. „Es ist nun mal die einzigartige Atmosphäre hier oben, dieses Familiäre, das einen nicht loslässt“, sind sich Vater und Sohn einig.
Adrian – das „Mentalitätsmonster“
Irgendwelche anderen Hobbys? Adrians kurze Antwort: „Keine Zeit.“ Wo sieht Adrian selbst seine Stärken auf dem Platz? „Ich glaube, dass ich das Spiel sehr gut lesen kann. Hinzu kommt meine Mentalität: Ich kann nun mal einfach nicht verlieren!“
Aus solchem Holz werden Sieger geschnitzt.
Torsten Becker
Titelfoto: Torsten Becker
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