"Nicht selbstverständlich, dass ihr hier sitzt"

Pilotprojekt am Klingenberg: Perspektivkader für Leistungsträger bei den "Kirschen"

Neuhof. Der Fußball bei den Blau-Weißen vom Klingenberg wird mit dem Pilotprojekt "Perspektivkader" zwar nicht neu erfunden - und dennoch geht der Verein neue Wege bei der frühzeitigen Sichtung und Förderung talentierter junger Spieler mit Blick auf die I. Herren. 

"Es handelt sich dabei um ein Pilotprojekt, das auf drei Monate angelegt ist und für das acht Trainingseinheiten vorgesehen sind", erläutert Raphael Getzschmann, zugleich Ideengeber und Leiter des Trainings, die Rahmenbedingungen. "Mit unserem Talentförderkader möchte ich Leistungsträger aus der B-, A-Jugend und der II. Herren weiterentwickeln, an den Herrenbereich heranführen und letztlich auch fit machen für einen Einsatz in der I. Herren."

"Schon länger auf meiner Agenda gestanden"

"Der Perspektivkader", erläutert der 27-Jährige, der auch Co-Trainer neben Thomas Siegel bei der I. Herren ist, "hat schon länger auf meiner Agenda gestanden." Nach Abstimmung mit dem Vereinsvorstand freue er sich nun, das Projekt auch angehen zu können. "Noch stärker als in der Vergangenheit geschehen, möchten wir im Rahmen des Pilotprojekts Kontakt zu jungen, talentierten Spielern aufnehmen und ihnen ihre fußballerischen Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen."

Als einstiger Trainer der II. Herren weiß Raphael, dass "auch in dieser Mannschaft ganz viel Potential steckt und einige Fußballer sehr wohl das Zeug haben, sich in die I. Mannschaft hochzuspielen".

Der Talentförderkader am Klingenberg setzt sich nach den Worten des Neuhofers aus 3 B-Jugendlichen, 6 Spielern aus der A-Jugend und 3 Spielern der II. Herren zusammen. Hinzu kommen für die Trainingseinheiten noch einmal 2 Fußballer aus der I. Mannschaft. "Ich denke, die letzteren können auch ein bisschen als Vorbild dienen und dem Förderkader wertvolle Ideen geben", so Raphael Getzschmann.

"Kein Ersatz für das normale Teamtraining"

"Es ist nicht selbstverständlich, dass ihr heute hier sitzt", sendet der Trainer bei der ersten Zusammenkunft im Besprechungsraum des Vereinsheims vor den eingeladenen Fußballern eine erste emotionale Botschaft und macht damit zugleich seine Erwartungen an die Sportler deutlich. "Die Trainingseinheiten in unserem Perspektivkader sind allerdings kein Ersatz fürs normale Teamtraining. Da müsst ihr euch auch weiterhin voll reinhängen", stellt er klar. "Ich erwarte von euch allen Verbindlichkeit beim gemeinsamen Training und auch Disziplin und hoffe, dass ihr alle mit Bock und Leidenschaft dabei seid."

Für eine intensive Kommunikation und Zuverlässigkeit bei der Beteiligung hat der Trainer nach eigenen Worten speziell "eine WhatsApp-Gruppe eingerichtet". 

An der Tafel erläutert Raphael Getzschmann bei der ersten gemeinsamen Zusammenkunft im Besprechungsraum des Vereinsheims vor der 90-minütigen Trainingseinheit die Inhalte des Konzepts. Dabei wird sich das Training um Technik, Pass-Spiel, Rondos, Spielformen und Individualtechnik drehen. Raphael: "Noch Fragen zu dem Projekt?" Nein, keine.

Die Jungs sind allesamt heiß auf die erste gemeinsame Übungseinheit.

                                                                                                     Torsten Becker

Titelfoto: Trainer Raphael Getzschmann erläutert dem A-Jugendlichen Jonah Schwanke vor der ersten gemeinsamen Trainingseinheit die Idee und die Inhalte des Pilotprojekts. Foto: Torsten Becker 

Bildergalerie: Torsten Becker