"Wir geben dem Verein ein Gesicht" (17)
Ole Becker: Engagiert nicht nur auf dem Fußballplatz
Neuhof. Vor kurzem hat er sein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) bei Blau-Weß Neuhof und an der Neuhofer Grundschule angetreten. Vom Ehrenvorsitzenden wird er dienstags nach getaner Arbeit stets zum Mittagessen eingeladen. Sein fußballerisches Vorbild in der Bundesliga heißt Jamal Musiala. Die Rede ist von Ole Becker, der am heutigen Mittwoch seinen 20. Geburtstag begeht (Glückwunsch!) und seit dieser Saison für die I. Herren der "Kirschen" aufläuft.
Der smarte junge Mann mit dem dunklen Teint und den schwarz-gelockten Haaren, der sicherlich mit seinem mediterranen Einschlag auch als Model eine gute Figur machen dürfte, hat sich nicht nur mit seinen Leistungen auf dem grünen Rasen einen Namen bei seinen Mitspielern, dem Trainerstab und den Fans gemacht; auch im Rahmen seines FSJ zeigt Ole Becker, der noch in Groß Lafferde bei seinen Eltern Olaf und Imme wohnt, viel Engagement. Das gilt sowohl bei der Leitung der Fußball-AG in der Grundschule und bei der Hausaufgabenbetreuung als auch bei der allwöchentlichen Grünpflege auf der weitläufigen Sportstätte am Klingenberg oder beim Betanken der Vereins-Busse. Erwähnt sei an dieser Stelle in Hinblick auf persönlichen Einsatz auch Oles Mitwirken beim Trainieren von vier Nachwuchsmannschaften der "Kirschen".
Und wenn der Fußballer als FSJler stets am Dienstagvormittag zusammen mit dem Ehrenvorsitzenden Hubertus Strohmeyer und weiteren verdienten Ehrenamtlichen den wuchernden Hecken und Büschen am Klingenberg mit entsprechender Gerätschaft zu Leibe rückt, so kann er sich nach schweißtreibender Arbeit immer auf eine Einladung zum Mittagessen bei den Strohmeyers freuen. "Ich fühle mich hier in Neuhof bei den Blau-Weißen sehr wohl", so Ole, was sicherlich nicht nur an der unerwarteten, gerne wahrgenommenen Beköstigung liegt.
Über seinen Vater Olaf den Weg zu den "Kirschen" gefunden
Wie kommt denn überhaupt jemand, dessen fußballerische Stationen Teutonia Groß Lafferde, Eintracht Braunschweig, Freie Turner Braunschweig, VFV 06 Hildesheim und SV Bavenstedt heißen und der im Kreis Peine beheimatet ist, an den Neuhofer Klingenberg? "Mein Vater spielte selbst einmal für die I. Herren des Vereins und hat gute Erinnerungen an seine Zeit in Neuhof", verrät Ole und so habe ihm sein Vater "einen Vereinswechsel nahe gelegt". Die Tatsache, dass er den aktuellen Trainer der "Kirschen", Thomas Siegel, schon in dessen VfV-Zeit als Übungsleiter kennen- und schätzengelernt hatte, machte den Schritt zu den Blau-Weißen für Ole Becker umso leichter.
Am Klingenberg konnte der leidenschaftliche Fußballer mit einer Körpergröße von 187 Zentimetern seine Anlagen als offensiver Mittelfeldspieler - starkes Dribbling, latente Torgefährlichkeit und ein Auge für öffnende und gefährliche Pässe in die Tiefe - bislang gut zur Geltung bringen. Der 20-Jährige spricht zudem von einer "richtig guten Stimmung in der Mannschaft, einem tollen Zusammenhalt und einer sehr guten Beteiligung beim Training", was nicht zuletzt durch den bombigen Start des Teams in die neue Bezirksliga-Saison beflügelt sein dürfte.
"Gesundheit für mich und meine Lieben"
Gefragt nach seinen Charaktereigenschaften kommt dem jungen Fußballer "zuverlässig, empathisch, fokussiert auf meine Aufgaben und gelassen" über die Lippen. Andererseits: "Im Spiel selbst kann ich schon mal sehr emotional werden", bekennnt Ole. Der Fußball bleibt für ihn die schönste Nebensache der Welt, an erster Stelle im Zufriedenheits-Ranking stehen für ihn aber seine Eltern, Bruder Mattis und Freundin Carlotta. Auch sein Freundeskreis spielt in seinem Leben eine ganz wichtige Rolle. "Ach ja, die Gesundheit für mich und meine Lieben habe ich ganz vergessen", fügt er noch an.
Obwohl die "Neu-Kirsche" schon etliche Länder in Europa bereist hat, bleibt für ihn New York und Thailand ein ersehntes Reiseziel. "Ich würde allerdings auch gerne mal Manchester besuchen und mir im Old-Trafford-Stadion ein Spiel von United annschauen", sagt Ole. Seine Verbundenheit zu diesem Club rührt von seiner Bewunderung für Christiano Ronaldo, der einst für die "Reds" kickte. "Einfach ein geiler Fußballer", schwärmt Ole Becker immer noch für "CR7".
Hat er einen konkreten Berufswunsch? Ole: "Nein, noch nicht. Nach meinem Abi in diesem Jahr habe ich bewusst erst einmal ein FSJ angefangen - sozusagen meine persönliche Orientierungsphase."
Torsten Becker
Titelfoto: Auch beim Heckeschneiden macht Ole Becker durchaus eine gute Figur. T. Becker
Bildergalerie: T. Becker
