Am letzten Spieltag dieses Jahres ging es für unsere Dritte Richtung Eime. Nachdem letzten Sonntag der Gegner TSV Brunkensen leider nicht antrat und man den Sieg zugesprochen bekam, wartete auf die Kirschen eines der besten Kaliber in der Staffel. Gegen den SV Eime bestritt man nämlich das erste offizielle Pflichtspiel in der Vereinsgeschichte der dritten Herren. Anfang August konnte man dort einen 0:2 Rückstand in ein 3:2 ummünzen. Besonders die zweikampfbetonte Spielweise machte dem jungen Team des Trainergespanns Möbius/Hagemann/Dullek im Hinspiel zu schaffen. Dass der Drittplatzierte also durchaus in der Lage sein kann, dem Ligaprimus die ersten Punkte zu entwenden, war naheliegend.
Es deutete sich schon zu Beginn an, dass länge Bälle das Mittel sein werden, was zu Toren führt. Auf dem Geläuf des SV Eime konnte nur sehr schwer das eigentlich so gern gesehene Neuhofer Kurzpassspiel stattfinden und man war dazu gezwungen, sich dem der Spielweise des Gegners anzupassen. Die Hausherren kamen zur ersten Gelegenheit. Als ein Angriff über die rechte Seite lief, rutschte die Kugel zum am langen Pfosten wartenden Nils Klingebiel durch, der mit dem linken Fuß verzog. Danach hatte unsere Dritte mehr vom Spiel. Ein eigener Abstoß rutschte der Eimer Defensive durch und Volker Möbius machte sich auf dem Weg zum Tor. Das 1gegen1 konnte der Neuhofer Stürmer für sich entscheiden, allerdings stand der Führung der rechte Pfosten im Weg und auch Björn Bologov schaffte es nicht mehr im Rutschen, das Spielgerät über die Linie zu drücken.
Daraufhin war es einer der unzähligen Standards von Rene Hagemann an diesem Tage, die das 0:1 einleiteten. Ein Freistoß auf Höhe der Mittellinie fand am Sechzehner Finn Clever, der den Ball mit dem Kopf verlängerte. Kapitän Björn Bologov erhielt die Verlängerung und hielt seinen Fuß rein, sodass der Ball entgegengesetzt der Laufrichtung des gegnerischen Torhüters einsprang. Diesmal konnte man also selbst die Führung erzielen und musste nicht einem Rückstand hinterherlaufen... dachte man zumindest. Nach einer halben Stunde ließen sich die Gastgeber wieder im Offensivspiel blicken und das direkt effektiv. Marcel Krause wurde bei einem Eckball sträflichst alleine gelassen und konnte zum viel umjubelten 1:1 seelenruhig einnicken. Nur zwei Minuten später musste der Kirschen-Torhüter Torsten Schröder abermals hinter sich greifen. Nach einem harten Zweikampf an der Mittellinie, bei dem Rene Hagemann kurzzeitig außer Gefecht gesetzt war und liegen blieb, lief der Konter der Eimer. Das Fehlen des Neuhofer Innenverteidigers machte sich in dieser Situation bemerkbar, da man in Unterzahl war. Nils Klingebiel machte es besser als zuvor und netzte, unter Hilfe des Innenpfostens, zum 2:1 ein. Auch danach drückte Eimer weiter auf das Gaspedal. Der nächste Angriff wurde durch einen Fehler im Aufbauspiel spendiert. Jörn Waßmann eroberte im Mittelfeld die Kugel und spielte einen Steckpass zwischen die, durch Hagemanns Auswechslung, neu formierte Innenverteidigung. Der einlaufende Jannik Beer, der im Hinspiel noch im Tor stand, blieb im 1gegen1 cool und baute die Führung für seine Mannschaft aus.
Kurz danach pfiff der lässig wirkende Schiedsrichter zur Halbzeit. Man wusste, dass man hier nicht hätte zurückliegen müssen, allerdings kamen auch die gleichen Probleme wie im Hinspiel zum Vorschein, die sich durch die harte, teils überharte Zweikampfführung der Eimer äußerten. Mit einer Systemumstellung, bedingt durch den Ausfall von Jan Hersel, der sich im Spiel an der Rippe verletzte, sollte die Wende eingeleitet werden. Die 4er- wurde in einer 3er-Kette aufgelöst, um so schnell wie möglich den Anschlusstreffer zu erzielen. Der Plan ging jedoch erstmal nach hinten los.
Nach einem Abstoß der Hausherren wurde dieser so geklärt, dass er erneut vor den Füßen von Jannik Beer landete, der ein weiteres Mal die Oberhand im direkten Duell mit Torsten Schröder behielt. Nur 8 Minuten später, in der 55. Minute, erhöhte Eime nochmals. Wiederholt herrschte Unordnung in der Neuhofer Hintermannschaft, was sich Marcel Krause zu Nutzen machte und den Ball Richtung Tor trieb. Bemerkenswert war die Kaltschnäuzigkeit der Gastgeber an diesem Tage, denn auch Krause ließ Schröder machtlos im direkten Duell darstellen. 5:1 hieß es nun. Man kassierte in diesem Spiel fast genauso viele Tore, wie in der ganzen Saison. Verwunderung und Frustration machten sich breit, aber gewiss gab die dritte Herren zu keinem Zeitpunkt der Begegnung auf.
In der 67. Minute verkürzte Matteo Felske auf 5:2, nachdem ein Schuss von Volker Möbius geblockt wurde. Felske war es auch, der den nächsten Treffer erzielte. Als ein halbhoher Ball von Björn Bologov einem Eimer Abwehrspieler durchrutschte, konnte der Neuhofer Stürmer nicht mehr anders und verwandelte. Felske, der schon der dritte Doppelpacker in diesem Spiel war und auch im Hinspiel einen Doppelpack schnürte, gab seiner Mannschaft wieder Hoffnung, etwas Zählbares mit nach Hause zu nehmen. Diese Hoffnung wurde nur 5 Minuten später weiter verstärkt. In der 75. Minute schoß Völker Möbius nach einem Gewusel die Murmel wuchtig in die Maschen und brachte die Hausherren zusätzlich ins Wanken. Man hatte dementsprechend noch 15 Minuten + Nachspielzeit übrig, um zumindest mit einem Punkt vom Platz zu gehen.
In der Folge waren die Kirschen weiterhin die tonangebende Mannschaft und wollten das Tor gegen die im Sechzehner bunkernden und müden Gastgeber erzwingen. Gute Gelegenheiten waren vorhanden und es offenbarte sich ein offener Schlagabtausch. Konstantin Baule und Julius Rohnke ließen jeweils eine und Matteo Felske zwei andere hochkarätige Chancen liegen. Währenddessen sorgte ein Lattentreffer der Eimer aus der Distanz fast für die endgültige Entscheidung. Mehrere Freistöße kamen in der Schlussphase durch ruppige Einsteigen der Hausherren zustande und wurden selbstverständlich von Standardgott Rene Hagemann ausgeführt. Auch der letzte, der quasi mit dem Schlusspfiff entstand, bei dem die Hereingabe Hagemanns den Kopf von Julius Rohnke als Abnehmer fand. Dessen Kopfball fehlten nur wenige Zentimeter, um der dritten Herren das Unentschieden zu bescheren und weiterhin ungeschlagen zu bleiben.
Somit musste sich die Dritte das erste Mal diese Saison geschlagen geben. Die 5:1-Hypothek war schlussendlich zu hoch, jedoch nicht komplett unmöglich, hätte man die vielfachen Torchancen genutzt. Vorerst war es das erstmal für unsere dritte Herren dieses Jahr. Möglicherweise wird man noch an dem ein oder anderen Hallenturnier teilnehmen, um auch dort Erfahrung zu sammeln. Falls nicht, sieht man sich am Sonntag, den 16.03.2025 um 14:00 Uhr am Klingenberg wieder. An diesem Tag trifft man dann zum Spitzenduell auf die SG/Bockenem/Ambergau III.
Fotos: (Konstantin B.)